initiiert von der Choreografin und Tänzerin Brigitte Wilfing und dem Komponisten und Turntablisten Jorge Sánchez-Chiong, ist ein Performanceprojekt, das in Kooperation mit dem Ö1-Kunstradio, der Netzwerkinstitution subnet und dem Universitätsprojekt NeW AiR an einer Verbindung von Performance mit Radiokunst, Musik, Cultural Hacking, social networking und Netzwerkkunst arbeitet.
Viral Radio beginnt als ein Projekt im Internet, das später in einen mehrstündigen Performanceabend mündet, der sich entlang von drei Präsentationsformaten entfaltet: Lectureperformance, radiophone Soundperformance mit Radio-Live-Übertragung (Ö1) und Lounge mit Installationsraum.
Die Fragen nach neuen Aufführungsszenarien, die sich aus den aktuellen Tendenzen der Netzkultur (wie Interaktivität, Teilnahme und Gruppenbildung) ergeben, stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Viral Radio ist ein Performanceprojekt über das Internet, das sich – in Übereinstimmung von Inhalt und Form – direkt vom selben Medium durch die Verwendung von Blogs und einigen Social Networks ernährt und daraus wächst.
Inhaltlich wird das Thema der virusartigen Verbreitung von Videos, Blogs oder Social Networks im Internet aufgegriffen. Die Brutstätte der viralen Videos und Inhalte – jenen Informationen, die binnen kürzester Zeit millionenfach im Internet „komsumiert“ werden – sind die neuen Online-Communities. Die Funktion der Cybergesellschaft des Web 2.0 ist in bezug auf ihre Verhaltensmodi, ihre selbstorganisierenden Systeme und ihre Sonderstellung in der Kommunikation zentral.
Die medialen und politischen Ressourcen des Web 2.0, sowie sein zugrundeliegender Partizipationsansatz werden performativ genützt.
Der partizipative Geist des Web 2.0 oder Soziale Software – der im Vorfeld des Performanceabends dem Publikum bzw. Internet-User das Agieren als Beitragender (durch Postings, Bewertungen und Uploads) ermöglicht – setzt sich in der Konzeption der drei Präsentationsformate fort.
Beiteiligte:
Magdalena Chowaniec, Jan Deck, Anne Grabs, Kid 606, Peter Kozek, Ernesto Molinari, Pure, Martin Siewert, Thomas Wagensommerer